BR24, 22.08.2024, Von Barbara Weiß
Besonders Menschen mit Behinderung, Senioren mit Gehhilfen und allein reisende Kinder kann Umsteigen am Bahnhof überfordern – erst recht, wenn der Zug verspätet ist oder ausfällt. Dass Reisen für alle machbar bleibt, dafür sorgt die Bahnhofsmission.
Die Anfahrt in den Urlaub – viele Menschen empfinden sie als stressig. Vor allem, wenn man mit der Bahn unterwegs ist und umsteigen muss, an großen Bahnhöfen und unter Zeitdruck. Für alte Menschen, Menschen mit Behinderung oder mit kleinen Kindern gilt das ganz besonders. Hier bieten die Bahnhofsmissionen der katholischen und evangelischen Kirche den Service Umsteigehilfe an.
Abholung durch die Bahnhofsmission direkt am Gleis
Agnes Schuster ist Rentnerin aus Montabaur in Rheinland-Pfalz und fährt mit der Bahn zu ihrem Sohn nach Freilassing, in München muss sie umsteigen. Der Bahnhof dort ist voll, laut und riesengroß – hinzu kommt eine ewige Baustelle. Schuster hat sich vor der Reise bei der Bahnhofsmission in München gemeldet. Jessica Wolf, Sozialarbeiterin bei der Bahnhofsmission, holt Schuster am Gleis 23 mit einem Rollstuhl ab. „Sie dürfen Platz nehmen, darf ich Ihnen die Stöcke abnehmen?“, fragt Wolf. Eine große Erleichterung für die alte Frau, die nun erst mal zur Bahnhofsmission am Gleis 11 gebracht wird. Dort kann sie warten, bis ihr Anschlusszug geht. „Ich bin froh, dass Sie gekommen sind“, sagt die Rentnerin zu Jessica Wolf.
Ohne Hilfe wären Bahnreisen für viele nicht möglich
Gerade jetzt in der Ferienzeit begleitet die Sozialarbeiterin mehrmals am Tag Fahrgäste von Gleis zu Gleis, hilft ihnen beim Einsteigen und beim Transport des Gepäcks: „Uns ist wichtig, dass die Leute, auch ältere oder mit Behinderung, selbstbestimmt reisen können und mobil bleiben. Das macht große Freude, das zu ermöglichen“, sagt Jessica Wolf. Rentnerin Agnes Schuster hat den kostenlosen Service der Bahnhofsmission zum ersten Mal in Anspruch genommen. Ohne das Angebot wäre sie vermutlich nicht zu ihrem Sohn gefahren, sagt sie: „Meine Freundin hat mir das geraten. Sie hat gesagt, die sind so nett und hilfsbereit und ich kann das nur bestätigen. Ein sehr, sehr gutes Gefühl, man fühlt sich aufgehoben.“
Zwölf Bahnhofsmissionen in Bayern
Jeder, der Hilfe nötig hat, kann die Umsteigehilfe der Bahnhofsmission in Anspruch nehmen. Diese gibt es nicht nur in München, sondern auch an allen großen bayerischen Umsteige-Bahnhöfen, wie zum Beispiel in Ingolstadt, Lindau, Nürnberg, Aschaffenburg und Hof. Insgesamt gibt es in Bayern zwölf Bahnhofsmissionen. Bundesweit etwa 100. Man muss sich vorher telefonisch oder online anmelden, auch für allein reisende Kinder ist der Service da. Die Bahnhofsmissionen sind Einrichtungen der evangelischen und katholischen Kirche. Umsteigen helfen ist nur ein Teil ihrer sozialen Arbeit rund um den Bahnhof. Auch die Deutsche Bahn bietet einen kostenlosen Mobilitätsservice an.
Bahnhofsmission: Tee, Kopfschmerztablette, Bett
Auch für Menschen, die am Bahnhof stranden, weil der Zug Verspätung hat oder gar ganz ausfällt, ist die Bahnhofsmission da. In dem Fall kann man auch spontan bei der Bahnhofsmission neben Gleis 11 vorbeigehen. Dort gibt es eine Tasse Tee, eine Kopfwehtablette und im äußersten Notfall auch einen Schlafplatz. Rund 1.500 Umsteigehilfen hat die Münchner Bahnhofsmission 2023 geleistet. 135 Ehrenamtliche unterstützen dort die Arbeit der Hauptamtlichen – damit alle Menschen auch trotz Einschränkungen mobil bleiben und weiterhin reisen können. „Die Lebensqualität muss erhalten bleiben, dass sie fähig sind, unterwegs zu sein. Es kann nicht jeder begleitet werden. Und es ist auch eine Maßnahme zum Zusammenhalt der Familie, dass Freunde besucht werden können. Es ist eine Maßnahme gegen Einsamkeit“, sagt Barbara Thoma, die evangelische Leitung der Bahnhofsmission München.
München (epd), Sonntagsblatt, 15. Mai 2024: Eine zunehmende Zahl von Menschen wendet sich an die Bahnhofsmissionen in Bayern. Vor allem die Nachfrage nach Lebensmitteln und materiellen Hilfen steige unverändert an, teilte der Katholische Verband für Frauen- und Mädchensozialarbeit IN VIA Bayern am Mittwoch in München mit. So habe es 2023 fast 500.000 Besucherkontakte bei den bayerischen Bahnhofsmissionen gegeben. Dies sei ein Anstieg von 26 Prozent im Vergleich zu 2022 und von 70 Prozent im Vergleich zu 2019, hieß es weiter.
Allein 250.000 Kontakte gab es den Angaben zufolge am Münchner Hauptbahnhof, in Bayerns größter Bahnhofsmission. Insgesamt boten die bayerischen Bahnhofsmissionen 2023 über eine Million Hilfeleistungen – ein Anstieg von 43 Prozent im Vergleich zu 2022.
Etwa 135.000 Besucherkontakte und damit fast jeder dritte habe sich in irgendeiner Form um Menschen mit psychischen oder abhängigkeitsbedingten Erkrankungen gedreht, sagte Hedwig Gappa-Langer von der Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Bahnhofsmissionen und zuständige Referentin beim IN VIA Landesverband Bayern. Die Arbeitsgemeinschaft ist eine gemeinsame Plattform von Diakonie und IN Via für die bayerischen Einrichtungen. Für die meisten Gäste, deren seelische und auch körperliche Gesundheit nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen sei, seien die Bahnhofsmissionen oft die letzte Anlaufstelle im Hilfesystem, sagte Harald Keiser vom Diakonischen Werk Bayern.
Dass viele Menschen, die bei ihnen Hilfe suchten, „hochgradig psychisch belastet oder auch auffällig“ seien, verschärfe die Situation in den Beratungsgesprächen noch zusätzlich, sagten die Leiterinnen der Münchner Bahnhofsmission, Bettina Spahn und Barbara Thoma. Insgesamt seien auch in München die Kontaktzahlen stark angestiegen. „Bei Krisen und akuten Notlagen führt immer öfters der Weg in die Bahnhofsmission“, so Thoma.
Armut sei das beherrschende Thema geblieben und nehme stetig zu, sagte Michael Lindner-Jung, Leiter der Bahnhofsmission Würzburg. In der Corona-Pandemie hätten viele Hilfesuchende „das Wenige, das sie überhaupt hatten, verloren. Auch den Anschluss an die Gesellschaft, das Leben“. Er baue auf die Solidarität der Gesellschaft, wieder Räume zu schaffen für diejenigen, die ihren Platz verloren hätten.
Haltepunkt Gleis 11
7/24/365
BISS, Ausgabe April 2024 – Als Anlaufstelle für junge Frauen 1897 gegründet, bietet die Bahnhofsmission heute Menschen jeden Alters und jeder Nationalität Hilfe.
Gleis 11 am Münchner Hauptbahnhof, ein Fernzug steht für die Abreise ins schöne Venedig bereit. Doch im Strom der Reisenden biegen viele Menschen vorher links ab. Sie betreten einen Ort, der mit dem Glanz und Glamour von solchen Städten nichts zu tun hat. Bloß ein paar schlichte Holztische, eine Wartebank, einen Wasserspender, eine Kleiderkammer, drei Beratungsbüros und eine Theke, an der sich Bedürftige kostenlos heiße Getränke und geschmierte Brote abholen: Es ist die Bahnhofsmission München.
Das Gedränge ist an diesem Vormittag groß. Man blickt in müde und verlebte Gesichter; statt großen Reisekoffern tragen viele abgeriebene Plastiktüten mit sich herum. Im Aufenthaltsraum riecht es nach frischem Kaffee und wochenlang getragener Kleidung, eine seltsame Mischung. Einen der Besucher aber scheint das alles nichts anzugehen. Franz Dellinger, 67, sitzt in seinem Rollstuhl mit dem Rücken zu all den Wartenden und stiert aus dem Fenster. „Dellinger, so hieß auch die letzte Hexe, die sie in München verbrannt haben“, stellt der Mann sich vor. „Setzen Sie sich ruhig her.“
Dann erzählt Dellinger, was ihn hierherbringt. Bis vor drei Jahren hatte er noch einen eigenen Handwerksbetrieb mit drei Dutzend Mitarbeitern in München, er war verheiratet und machte Reisen. „Ich hatte ein tolles Leben“, sagt er. Doch jetzt sitze er nun mal hier. In Dellingers Mund fehlen mehrere Zähne, tiefe Falten graben sich in sein Gesicht, die dünnen grauen Haare unter seiner Schiebermütze wachsen nahtlos in einen Vollbart. Sein Blick aber ist hellwach. Dellinger spricht über seine Spielsucht, wie er Betriebseinnahmen im Casino, am Automaten oder auf der Pferderennbahn verzockt hat. Das Unternehmen ging pleite, seine Frau ließ sich scheiden, sein Haus ging verloren, 750 000 Euro Schulden. Bei einem Sturz schlug er sich die Zähne aus, er brach sich den Oberschenkel und landete im Rollstuhl. Es folgten Depressionen, ein Aufenthalt in der Psychiatrie, Selbstmordgedanken. „Ich hatte den Kopf schon in der Schlinge, ich war nur zu feige“, sagt er. Binnen drei Jahren ging alles kaputt. „Ich bin total abgestürzt“, sagt Dellinger selbst.
Menschen mit ähnlichen Geschichten findet man viele in der Münchner Bahnhofsmission. Meist erzählen sie von Süchten, Flucht, Gewalt, gescheiterter Integration und finanziellen Problemen. Der Absturz kommt meist sehr schnell und sehr heftig. Dellinger lebt heut in einer kleinen Sozialwohnung in Messestadt-Ost, er muss mit 400 Euro im Monat auskommen. „Ich hebe sogar Zigarettenstummel vom Boden auf, damit ich was rauchen kann“, sagt er. Die Bahnhofsmission sei ihm angesichts seiner Nöte eine wichtige Stütze. Jeden Vormittag reist Dellinger im Rollstuhl extra mit der U-Bahn an, knapp 45 Minuten. Dann holt er sich eine Tasse Kaffee und beißt wie heute vorsichtig in ein Schmalzbrot, um seine kaputten Zähne und das wunde Zahnfleisch in den Zahnlücken zu schonen. Und natürlich kommt er auch, weil er hier auf Menschen trifft, die seine neue Welt kennen oder zumindest verstehen. „Ich habe hier ein paar Bekannte zum Ratschen“, sagt Dellinger.
„Die Mysterien finden auf dem Hauptbahnhof statt“, hat der Künstler Joseph Beuys mal gesagt. Er könnte damit gemeint haben, dass die Geheimnisse und echten Dramen des Lebens direkt hier in den Ankunftshallen und an den Gleisen der Bahnhöfe zu finden sind, bei Menschen wie Franz Dellinger zum Beispiel. Bahnhöfe stehen schließlich für Aufbruch, aber auch für das Ankommen. Für Zukunftsträume, aber auch die Ungewissheit der Menschen. Für das Etappenhafte und die ständige Bewegung im Leben. Für Menschen, die kein zuhause und keine Mittel haben, sind sie gleichermaßen Orte der Sehnsucht und der Beständigkeit. Sie bekommen Wärme und ein Dach über dem Kopf. Sie können im Strom der Reisenden mitschwimmen, aber trotzdem anonym sein.
Die Zahl der Bedürftigen in der Bahnhofsmission München ist zuletzt deutlich gestiegen. Mehr als 250.000 Kontakte zählte die Einrichtung im Jahr 2023, das war eine Steigerung um 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dazu hat sie 30.000 Beratungsgespräche und 1.700 Umsteigehilfen für Kranke, Behinderte und allein reisende Kinder am Gleis geleistet. 25 Festangestellte und mehr als 140 Ehrenamtliche stemmen die Arbeit. Sie haben auch mehr als 3.500 Übernachtungen für rund 800 schutzsuchende Frauen und ihre Kinder im Jahr 2023 ermöglicht. Dafür funktionieren sie den Aufenthaltsraum nachts zu einem Schutzraum um und mieten dauerhaft zwei Hotelzimmer an. Doch dazu gleich mehr.
Man erfährt das alles in einem großen Büro abseits der wartenden Menschen. Es wachsen dort allerlei Pflanzen am Fenster und an den Wänden hängen die Ukraineflagge und ein Trikot von Nationaltorwart Manuel Neuer, der neulich einen Spendenscheck vorbeigebracht hat. Es ist das kleine Reich von Bettina Spahn und Barbara Thoma, den Leiterinnen der Bahnhofsmission. „Wir führen eine Berufsehe. Wir verbringen viel Zeit zusammen“, sagen sie und müssen lachen. Die Einrichtung hat eine Doppelspitze, da sie zu gleichen Teilen von der katholischen und evangelischen Kirche getragen wird, Spahn ist katholisch, Thoma evangelisch. Die finanziellen Mittel kommen zu 80 Prozent von der Stadt München, hinzu kommen Spenden und Gelder aus den Erzdiözesen München und Freising sowie der Evangelischen Landeskirche. Doch sind die getrennten Konfessionen oder andere Barrieren nicht zu spüren. „Wir sind offen für alle Menschen“, sagt Bettina Spahn.
Die Hilfe für junge Frauen stand zunächst im Mittelpunkt, als die Bahnhofsmission in München 1897 als eine der ersten in Deutschland gegründet wurde. Denn Ende des 19. Jahrhunderts kamen massenweise junge Frauen am Münchner Bahnhof an, weil sie in der Stadt nach Arbeit und einem besseren Leben suchten. Doch an den Gleisen wurde die jungen Frauen oft von zwielichtigen Arbeitsvermittlern und Zuhältern abgefangen, um sie als Prostituierte zu verkaufen oder als rechtlose Arbeiterinnen in die Fabriken zu locken. Eine Frauenrechtlerin und spätere Landtagsabgeordnete namens Ellen Ammann hatte die Bahnhofsmission deshalb direkt in der Ankunftshalle eröffnet. Man wollte die Frauen umgehend in Sicherheit bringen.
Mit den Jahrzehnten wuchs das Angebot immer weiter. In den beiden Weltkriegen nahm sich die Bahnhofsmission auch Hungernden, Verwundeten und Kranken an, während der Hyperinflation 1923 richtete sie eine Suppenküche ein. Später lag der Fokus auf ankommenden Gastarbeitern, auf Flüchtlingen aus Jugoslawien und im Jahr 2015 auf Flüchtenden aus aller Welt. Oft spielten sich dramatische Szenen in der Einrichtung ab. Bettina Spahn erinnert an die Situation nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs: „Hier war 14 Tage lang Land unter, die Lage ist eskaliert. Die Menschen kamen zu Tausenden zu uns, wir mussten 100 Notbetten aufstellen und die Dt. Bahn Züge zu beheizten Notquartieren umfunktionieren.“ Barbara Thoma erzählt die Geschichte eines Vaters aus Afghanistan, der nach der Machtübernahme der Taliban mit seinen Kindern am Münchner Hauptbahnhof strandete. Die Mutter hatte es nicht mehr in eines der rettenden Flugzeuge geschafft. „Wir waren hilflos. Das Drama war plötzlich bei uns im Büro“, sagt Thoma. Die Bahnhofsmission sei wie ein Seismograf für politische und gesellschaftliche Krisen auf dieser Welt, betonen die Leiterinnen. Bricht ein Krieg oder ein Flüchtlingsstrom los, bekommen sie das hier wenige Tage später unmittelbar zu spüren.
Notfalls kann die Einrichtung schnelle, unkomplizierte Hilfe leisten. Wie jetzt einer jungen Mutter aus Serbien. Sie kommt mit ihrer acht Jahre alten Tochter und einem Baby in das Beratungsgespräch. Es sind erst fünf Tage des neuen Monats vergangen, doch schon jetzt habe sie nichts mehr auf dem Konto, sagt die Frau. „Ich kann kein Milchpulver für den Kleinen kaufen.“ Die Arbeitsagentur habe zu wenig Geld überwiesen. Die Frau wirkt verzweifelt, auf die Schnelle lässt sich die Sache nicht klären, auch wenn die Beraterin sofort zum Hörer greift und ein paar Anrufe macht. Die Bahnhofsmission zahlt der Frau eine Soforthilfe von 100 Euro in bar aus und leitet ein Gespräch mit der zuständigen Behörde in die Wege. Die Sachbearbeiterin wird nachher erzählen, dass sie immer wieder mit solchen Fällen zu tun hat. Viele Menschen können sich das teure Stadtleben schlicht nicht mehr leisten. Nicht bloß Leute mit Migrationshintergrund, auch alteingesessene Münchner, denen die Rente nicht ausreicht.
Ein Besuch im Lavendelzimmer. Sie liegen in einer Pension unweit des Bahnhofs und tragen blaue Tapeten, deshalb der Name Lavendel. Insgesamt acht Betten stehen in den beiden Zimmern, dazu ein paar Schränke und ein Waschbecken, alles sehr einfach. Die Räume sind ausschließlich für Frauen gedacht, die vorübergehend einen Unterschlupf brauchen. Eine davon ist Natalie Ziemann, die in Wahrheit anders heißt. Sie denkt erst ein paar Minuten darüber nach, ob sie ihre Geschichte erzählen will, denn die 41-Jährige lebt in ständiger Angst. Sie gehört zu einer wachsenden Zahl an Frauen, die in Deutschland unter häuslicher Gewalt leiden. Ihr Ehemann, mit dem sie ein Kind hat, habe sie jahrelang misshandelt und geschlagen, schildert sie. „Ich bin seit einem Jahr auf der Flucht.“
Ziemann hat tiefe Augenringe, sie wirkt mitgenommen, immer wieder beginnt sie zu weinen. Ganze zehn Jahre habe der Mann sie immer wieder grün und blau geprügelt, mehrfach seien die Polizei und der Krankenwagen vorgefahren, doch passiert sei nichts. Vor einem Jahr dann, nachdem ihr Kind in fremde Obhut genommen worden war, wagte sie die Flucht von zuhause, ohne Geld und ohne Mittel. Der Ehemann hielt ihre Bankkarten zurück und ortete ihr Handy, auf ihren Bekanntenkreis übte er immer wieder Druck aus. Seither sei sie sozial isoliert, sie flüchte von einer Einrichtung in die nächste und leide unter Panikattacken, Schweißausbrüchen und Todesangst. Zum Überbrücken findet sie immer wieder Zuflucht in der Bahnhofsmission München. Sie wird dort regelmäßig beraten und kann sich den Leuten anvertrauen. „Ohne die Bahnhofsmission hätte ich schon oft nicht mehr gewusst, wohin. Sie ist mein Schutz. Das Bett hier empfinde ich als Luxus“, sagt die Frau. Es ist eben die fast immer gleiche Erzählung: Die Bahnhofsmission bietet vielen Menschen nicht nur Zuflucht, sondern auch Hoffnung.
Info:
Die Bahnhofsmission liegt an Gleis 11, direkt am Ausgang Süd in der großen Ankunftshalle. Sie hat 365 Tage rund um die Uhr geöffnet. Wer die Einrichtung ehrenamtlich unterstützen möchte, kann sich unter info@bahnhofsmission-muenchen.de melden. Pro Jahr werden zudem vier Stellen für ein Freiwilliges Soziales Jahr und den Bundesfreiwilligendienst ausgeschrieben, die Bewerbungen gehen an barbara.thoma@bahnhofsmission-muenchen.de oder bettina.spahn@bahnhofsmission-muenchen.de. Sehr willkommen sind außerdem Spenden. Sachspenden können zum Beispiel Lebensmittel und der Jahreszeit angemessen Kleidung sein. Vorher wird um einen Anruf unter Telefon 089/594576 gebeten. Für Geldspenden stehen das Konto der Evangelischen (DE30 7002 0270 6540 3281 00) oder der Katholischen Bahnhofsmission (DE 09 7509 0300 0002 1689 79) bereit.
Kardinal Marx und Landesbischof Kopp feiern ökumenischen Weihnachtsgottesdienst im Hauptbahnhof
Am 24. Dezember lädt die Bahnhofsmission zu einem ökumenischen Weihnachtsgottesdienst in den Münchner Hauptbahnhof ein. Beginn ist um 16.30 Uhr. Gefeiert wird der Gottesdienst in diesem Jahr neben dem Reisezentrum, direkt gegenüber der Gleise 12 und 13.
„Frieden ALLEN Menschen“ ist das Thema des diesjährigen Weihnachtsgottesdienstes, den der katholische Erzbischof Kardinal Reinhard Marx und der neue evangelische Landesbischof Christian Kopp gemeinsam leiten werden.
Schon in der Adventszeit brennt das Friedenslicht aus Bethlehem in der Bahnhofsmission. Während der Adventszeit liegt dort zudem ein Buch aus, in das Besucher*innen ihre Bitten, Hoffnungen und Wünsche eintragen können. Beim Gottesdienst übergibt das Team der Bahnhofsmission es an die beiden Bischöfe.
Landesbischof Kopp betont: „Die Mitarbeitenden der Bahnhofsmission machen jeden Tag ernst mit einem Kernpunkt des christlichen Glaubens: der Liebe zum Nächsten und dem freundlichen Umgang mit Menschen, die Hilfe und Unterstützung brauchen.“
Und Kardinal Marx erklärt: „Weihnachten ist das große Fest der Menschlichkeit! Das ist eine wichtige und frohe Botschaft gerade in Zeiten von Krieg, Einsamkeit und Krisen. Gut, dass es die Bahnhofsmission gibt, wo sich Haupt- und Ehrenamtliche mit weitem Herz und wachem Blick den Menschen in ihren Nöten zuwenden. So wird die Hoffnung von Weihnachten lebendig!“
Mitarbeitende und Ehrenamtliche der Bahnhofsmission werden den Gottesdienst mitgestalten: Sie teilen das Friedenslicht und tragen das Weihnachtsevangelium in mehreren Sprachen vor. Ein Trompeten-Ensemble wird den Gottesdienst musikalisch begleiten.
Im Anschluss an den Gottesdienst findet in der Bahnhofsmission an Gleis 11 eine Feier für Menschen ohne Zuhause statt. Dort wird es etwas zu essen und kleine Geschenke geben.
„Unser Weihnachtsgottesdienst verbindet Menschen: Münchner*innen und Reisende, Wohlhabende und Menschen, die nicht wissen, woher sie ihre nächste Mahlzeit bekommen. Das macht die ganz besondere Atmosphäre dieses Heiligabends am Münchner Hauptbahnhof aus. Es ist wirklich ein Weihnachten für alle“, so Barbara Thoma, Leiterin der Evangelischen Bahnhofsmission.
Ihre Kollegin Bettina Spahn, Leiterin der Katholischen Bahnhofsmission erklärt: „Für viele Menschen ist der Weihnachtsgottesdienst ein liebgewonnenes Innehalten von den Sorgen des Alltags geworden. Wir alle sehnen uns nach Miteinander-Sein und Frieden. Wir freuen uns daher sehr, dass wir den Weihnachtsgottesdienst in diesem Jahr mit Landesbischof Kopp und Kardinal Marx feiern können. Unser Dank gilt auch dem Bahnhofsmanagement, das den Gottesdienst trotz der Großbaustelle möglich macht.“
Was? Ökumenischer Weihnachtsgottesdienst der Bahnhofsmission
Wann? Heiligabend, Sonntag, 24. Dezember 2023, 16.30 Uhr
Wo? Hauptbahnhof München, neben dem Reisezentrum, gegenüber Gleise 12 und 13
Erweitertes Hilfsangebot für Frauen in seelischen oder körperlichen Notlagen und Umbruchsituationen
München. Seit 4. Oktober 2023 bietet die Münchner Bahnhofsmission im „Lavendel II“ nahe des Hauptbahnhofs einen zweiten Schutzraum für Frauen – Brücke und Haltepunkt für Frauen in akuten körperlichen oder seelischen Notlagen, bis sie in das bestehende Hilfsangebot vermittelt werden können. Zusätzliche zum seit April 2020 geöffneten Vierbettzimmer Lavendel I steht damit ein weiterer Raum zur Verfügung, in dem Frauen wenige Tage bis zu einige Wochen übernachten und sich tagsüber aufhalten können. Hier werden sie zeitgleich mit dem Notwendigsten versorgt sowie pädagogisch beraten und betreut.
„Im Lavendel können sie durchatmen und zur Ruhe kommen. Alleine im Jahr 2022 übernachteten hier in insgesamt 812 Nächten 169 Frauen und Kinder“, erklärt Barbara Thoma, Leiterin der evangelischen Bahnhofsmission. „Diese Auszeit ist extrem wichtig. In unseren anderen Räumlichkeiten am Bahnhof können wir Frauen nur zwischen 21:30 Uhr und 7:00 Uhr Schutz und Ruhe bieten“, ergänzt Bettina Spahn, Leiterin der katholischen Bahnhofsmission München.
Die Bahnhofsmission München ist die niedrigschwelligste soziale Einrichtung in München. Sie ist rund um die Uhr geöffnet – an 365 Tagen im Jahr. War Lavendel I noch mitten im Corona-Lockdown als ein von der Erzdiözese München und Freising finanziertes Projekt gestartet, läuft es mittlerweile als regelfinanziertes Angebot der Landeshauptstadt München. Auf Anregung der Stadt kann jetzt mit Lavendel II, das mit zwei Einzelbetten und einem Etagenbett ausgestattet ist, das Übernachtungsangebot verdoppelt werden.
Besonders dankbar sind Bettina Spahn und Barbara Thoma auch der Pension, die seit 2020 einen stabilen Mietvertag zu günstigen Konditionen zur Verfügung stellt. Die Möblierung konnte komplett aus Spendenmitteln finanziert werden. Die beiden Leiterinnen der ökumenisch getragenen Bahnhofsmission München sind sich einig: Für viele Frauen sei eine weitere Beratung und Betreuung erst nach der Stabilisierungsphase im Lavendel sinnvoll und durchführbar. Somit würden zum einen die Frauen, zum anderen das Hilfesystem entlastet.
Wie stark der Bedarf steigt, zeigen die aktuellen Zahlen aus der Bahnhofsmission: Bis Ende August 2023 übernachteten bereits rund 110 Personen in knapp 700 Nächten im Lavendel.
„Wir für euch“ – unter diesem Motto unterstützt die anlässlich der Coronakrise gegründete Stiftung der deutschen Nationalmannschaft seit 2020 Menschen in Not. Dabei sollen möglichst vielfältige Bereiche der Gesellschaft abgedeckt werden: Jugend- und Altenhilfe, Erziehung, Volks- und Berufsbildung, Natur- und Umweltschutz, Sport und Gesundheit, bürgerliches Engagement sowie mildtätige Zwecke.
Am 23. Mai hat Manuel Neuer der Bahnhofsmission München an Gleis 11 im Namen der Stiftung einen Scheck in Höhe von 24.000 Euro übergeben und sich vor Ort mit vielen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden unterhalten. In den intensiven persönlichen Gesprächen wird deutlich, wie wertvoll und wichtig die Spende ist.
„Es bedarf keiner Krise und keines Scheinwerferlichts, um sich zu engagieren. Es braucht innere Überzeugung und auch Bereitschaft, sich ernsthaft mit gesellschaftlichen Themen zu beschäftigen und dafür einzustehen.“ (Manuel Neuer, Torwart der Nationalelf).
Vielen Dank für diese großzügige Spende!
(Foto © Amelie Geiger)
Aus dem evangelischen Sonntagsblatt vom 28.3.2023: „München (epd). Ende März schließt die Caritas ihren Info-Stand für ukrainische Flüchtlinge am Münchner Hauptbahnhof. Die Bahnhofsmission an Gleis 11 übernehme ab dem 1. April in ihrem Regelbetrieb die Erstversorgung ankommender Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet, teilte die Caritas am Montag in München mit. Bereits seit Kriegsbeginn hatte die Bahnhofsmission gemeinsam mit der Caritas ukrainische Geflüchtete erstversorgt.
Seit Anfang März 2022 haben den Angaben zufolge etwa 200.000 Menschen Hilfe beim Info-Stand gesucht; zu Beginn waren es zeitweise mehr als 2.000 Menschen täglich. Anfang März 2023 registrierte die Stadt München täglich 65 neu ankommende Ukrainer und Ukrainerinnen.
´Dank des außerordentlichen Einsatzes der zahlreichen Haupt- und Ehrenamtlichen konnten wir den Infopoint mehr als ein Jahr 24 Stunden täglich an sieben Tagen die Woche geöffnet halten`, sagte Caritas-Geschäftsleiter Harald Bachmeier. Die ankommenden Menschen wurden dort mit mit warmen Getränken, Speisen, Hygieneartikeln und Informationen versorgt.
´Die Bahnhofsmission München wird diesen Dienst als Anlaufstelle für alle Menschen, die am Münchner Hauptbahnhof anstranden und Hilfe brauchen, weiterführen`, sagte Marie Gabel, neue Vorständin von In Via, dem katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit. Die Bahnhofsmission wird ökumenisch getragen von In Via München, einem Fachverband der Caritas und dem Evangelischen Hilfswerk gGmbH, einer Tochtergesellschaft der Diakonie München und Oberbayern.“
Herzlichen Dank der Caritas für das Engagement im vergangen Jahr!
Gemeinsam mit Bundes- und Landespolizei und in enger und großartiger Kooperation mit der Deutschen Bahn sind wir weiter vor Ort und werden alles tun, was nötig und möglich ist.
Von Kindern entworfen – Für das Zusammenleben aller – Die Räume der Bahnhofsmission München schmücken seit ein paar Tagen die „Verkehrsschilder der Gerechtigkeit“. Sie sind das Produkt eines mehrjährigen Projekts des Nürnberger Papiertheaters in Kooperation u. a. mit dem Staatstheater Nürnberg und dem Wertebündnis Bayern. Ziel ist es, Werte und Visionen des Zusammenlebens sichtbar zu machen. Wie Verkehrsschilder das Straßengeschehen regeln, sollen sie positives Zusammenleben fördern. Aus 160 Motiven, die Jugendgruppen in Deutschland, Österreich, der Ukraine, Serbien, Polen, Rumänien und Moldawien gestalteten, wurden acht Schilder realisiert, die jetzt weltweit aufgestellt werden sollen. Wir freuen uns, Teil dieses Weltprojekts zu sein. Denn die Schilder spiegeln unser Leitbild wider, die Grundlage unserer Arbeit: Ein respektvolles, friedliches Zusammenleben aller Menschen und Kulturen auf Augenhöhe.
Die Türen der Bahnhofsmission sind für jeden geöffnet, auch für Besucher unserer „Verkehrsschilder der Gerechtigkeit“.
Immer mehr Menschen kommen am Gleis 11 des Hauptbahnhofs vorbei, um sich ein Brot oder einen heißen Kaffee zu holen. Die Armut wächst – und der kalte Winter steht erst noch bevor.
Artikel der AZ München, | Nina Job, Christina Schärfl
Immer mehr Menschen kommen bei der Bahnhofsmission München vorbei, um sich ein Brot oder einen heißen Kaffee zu holen. Die Armut wächst, der kalte Winter steht erst noch bevor.
Artikel der AZ München,
In der Vorweihnachtszeit haben uns viele großzügige Spenden erreicht. Darunter Thermoskannen, Schlafsäcke und Fleecedecken von DB Station&Service, Nikolaussäckchen mit Lebensmitteln von BMW und jede Menge frisches Obst von Fruitful Office. Auch, wenn hier nicht alle namentlich genannt sind: Herzlichen Dank an alle Spender!
Am 24. Dezember lädt die Bahnhofsmission München zu einem ganz besonderen ökumenischen Weihnachtsgottesdienst ein. Gefeiert wird dieser um 16 Uhr in der alten Schalterhalle gegenüber den Gleisen.
Mitarbeitende und Ehrenamtliche der Bahnhofsmission werden den Gottesdienst mitgestalten: Sie lesen die Fürbitten, teilen das Friedenslicht und tragen das Weihnachtsevangelium vor. Dabei werden Passagen in Englisch, Spanisch, Armenisch, Russisch, Polnisch und Bulgarisch gelesen.
Ein Trompeten-Ensemble wird den Gottesdienst musikalisch begleiten.
Nach dem Weihnachtsgottesdienst bietet die Bahnhofsmission an Gleis 11 Bewirtung und kleine Geschenke für Menschen an, die dieses Weihnachten keinen Ort haben, zu dem sie gehen können.
„Bahnhöfe werden immer wieder als Kathedralen des Lebens bezeichnet. So ist der Bahnhof ein sehr besonderer Ort für den Gottesdienst. Ein Ort der Begegnung, schicksalhaft, manchmal dramatisch aber immer sehr dynamisch und lebendig“, sagt Bettina Spahn, Leiterin der katholischen Bahnhofsmission.
„In diesem Jahr erinnern wir uns vor allem an die Ankunft der vielen Menschen, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflohen sind und die hier eine erste Anlaufstelle gefunden haben“, so Barbara Thoma, Leiterin der evangelischen Bahnhofsmission.
Den Gottesdienst werden der katholische Weihbischof Wolfgang Bischof und der evangelische Regionalbischof Christian Kopp gemeinsam zelebrieren.
„Gottesdienst an Weihnachten, am Bahnhof, das ist etwas ganz Besonderes“, betont Regionalbischof Christian Kopp. „Genau in der Halle, in der in diesem Jahr die Geflüchteten aus der Ukraine angekommen sind, wo sie ihr provisorisches erstes Nachtlager hatten, dort stehen wir an der Krippe. Dort beten und singen wir und hören die Botschaft, die sich an alle Menschen richtet: Fürchtet Euch nicht. Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden den Menschen – Wer versteht diese Botschaft besser als Menschen auf dem Weg?“
Weihbischof Wolfgang Bischof erklärt: „2022 ist der Begriff Zeitenwende von der Gesellschaft für deutsche Sprache zum Wort des Jahres gekürt worden. So eine Zeitenwende hat jeder von uns in diesem Jahr erleben müssen, manchmal nicht nur durch die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine. Am Heiligabend gedenken wir der Zeitenwende schlechthin: der Geburt Jesu. Unsere Jahreszählung ist danach ausgerichtet. Was bedeutet diese Zeitenwende vor über 2000 Jahren für uns heute?“
Ein großer Dank der Bahnhofsmission geht an das Bahnhofsmanagement, das die Feier im Hauptbahnhof möglich macht.
Im Stadtgebiet finden Sammelaktionen mit Klingelbox statt – angeblich im Namen der Bahnhofsmission München. Sollte Sie jemand in diesem Zusammenhang ansprechen, informieren Sie die bitte die Polizei.
Landesbischof Bedford-Strohm: Sie machen den Unterschied
„Ich bin dankbar für diese Feier in Zeiten, in denen Menschen nach zwei Jahren Corona und nun dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erschöpft sind und Zukunftsängste haben. Das Jubiläum der Bahnhofsmission ist ein großes Hoffnungszeichen. Wir sind menschlichem Leid nicht hilflos ausgeliefert, sondern wir können einen Unterschied machen. Sie, die Sie sich bei der Bahnhofsmission engagieren, machen den Unterschied“, betonte Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Seine Predigt hielt er beim Dankgottesdienst zum 125-jährigen Bestehen der Bahnhofsmission München, die in der Abtei St. Bonifaz stattfand. Landesbischof Bedford-Strohm predigte im Wechsel mit dem Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx.
Kardinal Reinhard Marx bezog sich auf die „Zeitenwende“, die derzeit oft zitiert werde. Die eigentliche Zeitenwende sei es, die Welt anders zu sehen und in ihr die geringsten Brüder und Schwestern wahrzunehmen. „Das bedeutet, dass Jesus uns sagt: Das war ich, der am Bahnhof stand.“
Kardinal Marx hebt große Bedeutung von Gründerin Ellen Ammann hervor
Erzbischof Marx ging in seiner Predigt auch intensiv auf die Verdienste von Ellen Ammann ein, die die Bahnhofsmission vor 125 Jahren gegründet habe. Sie habe ihren Lebensweg „österlich“ beschritten und dabei dem Tod ins Auge gesehen, der Armut, dem Elend, aber dies alles mit der Hoffnung der Auferstehung. Deshalb sei die Erzdiözese München und Freising für einen Seligsprechungsprozess für Ellen Ammann.
Im Dankgottesdienst wurde immer wieder die Arbeit der Bahnhofsmission zum Thema. So hatten bereits vor der Predigt Diözesancaritasdirektor Professor Herrmann Sollfrank und der Vorstandsvorsitzende der Diakonie in München und Oberbayern, Pfarrer Thorsten Nolting, verschiedene Szenen aus der täglichen Arbeit an Gleis 11 vorgestellt. Bei allem gehe es darum, jedem Menschen gegenüber offen zu sein und darauf zu schauen, was er oder sie brauche.
Sozialpädagogin Jessica Wolf stellte das Leitbild der Bahnhofsmission vor. Dabei untermalten Bilder aus der täglichen Arbeit und Beispiele für die Hilfen die Präsentation. Die Anwesenden ließen sich davon berühren und applaudierten spontan.
Ohne Bahnhofsmission hätte München ein Problem
Nach dem Ende des gottesdienstlichen Teils sprach Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter ein Grußwort. Auch er ging auf die großen Verdienste Ellen Ammanns ein und rief die Gründungssituation der Bahnhofsmission München vor 125 Jahren in Erinnerung. Damals sei es vor allem um den Schutz junger Mädchen und Frauen gegangen, was auch heute wieder aktuell sei. „Die Bahnhofsmission hat zu allen Zeiten auf gesellschaftliche Entwicklungen reagiert und sie war immer da, um zu helfen. Auch während der Lockdown-Phasen der Pandemie waren Sie vor Ort. Ohne die Bahnhofsmission hätten wir in München ein großes Problem, das wir verwaltungstechnisch nicht lösen könnten. So hoffe ich, dass Sie auch weiterhin mittendrin und immer da sind“, betonte der Oberbürgermeister.
Abschließend luden Barbara Igl als Vorständin von IN VIA München e.V. (katholischer Träger der Bahnhofsmission) und Gordon Bürk als Geschäftsführer des Evangelischen Hilfswerks gGmbH (evangelischer Träger) die Anwesenden zum Get Together ins sonnige Freie ein. Dort hatten die 155 Teilnehmenden noch die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und etwas von der positiven Energie der Feier für den eigenen Wirkungskreis mitzunehmen. (rif)
Gemeinsame Pressemeldung: Evangelisches Hilfswerk München und IN VIA München
Vom „Mädchenschutz“ zum sozialen Kompetenzzentrum
Bahnhofsmission München feiert ihr 125-jähriges Bestehen
Am 29. April 2022 richtet die Bahnhofsmission München um 10 Uhr in der Abtei St. Bonifaz ein Dankes-Fest anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens aus. Im Zentrum des Festes steht ein Gottesdienst, den Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Erzbischof Reinhard Kardinal Marx gemeinsam leiten werden. Seit eineinviertel Jahrhunderten ist diese Einrichtung in katholischer und evangelischer Trägerschaft an der Seite von Hilfesuchenden. Dabei sind die jeweiligen Notlagen von der aktuellen gesellschaftspolitischen Situation geprägt.
Momentan sind viele ukrainische Geflüchtete unter den Besucherinnen und Besuchern der Bahnhofsmission München. Allein im Zeitraum von Ende Februar 2022 bis 20. April 2022 kamen insgesamt 3389 Ukrainerinnen und Ukrainer zur Bahnhofsmission, zusätzlich zu den weiteren 18.000 Hilfesuchenden im gleichen Zeitraum. Die Geflüchteten erhielten dort Lebensmittelpakete, Babynahrung, Kleidung und Schutzmasken. Mit 1612 Personen aus der Ukraine wurde ein ausführliches Beratungsgespräch geführt. Dabei ging es um Klärungen, Informationen, die Weitervermittlung an zuständige Ansprechpartner sowie die notwendige Versorgung, die aus Spendenmitteln erfolgte. 234 Frauen und Kinder aus der Ukraine haben in diesem Zeitraum in der Bahnhofsmission und im ge-schützten Übernachtungsangebot „Lavendel“ sowie in einem weiteren angemieteten Pensionszimmer übernachtet. Als die ersten ukrainischen Geflüchteten auf dem Hauptbahnhof eintrafen, haben in den ersten Tagen 500 Personen in der ehemaligen „Osteria“ im Bahnhof übernachtet und wurden dabei von der Bahnhofsmission betreut.
Mit dem Ankommen der ersten Geflüchteten aus der Ukraine wiederholte sich eine Gründungserfahrung der Bahnhofsmission München: der Schutz und die Betreuung von Menschen, die am Münchner Hauptbahnhof ankommen.
Der Schutz von Mädchen und jungen Frauen waren es, der im Jahr 1897 zur Gründung der Bahnhofsmission München geführt hatte. Damals wurden immer wieder Mädchen, die vom Land in die Großstadt kamen, abgefangen. Deshalb gehörte die gebürtige Schwedin Ellen Ammann zunächst 1895 zu den Gründerinnen des Marianischen Mädchenschutz (heute IN VIA München), um neu ankommenden jungen Frauen zu helfen. Bald war klar, dass man dauerhaft mit Ansprechpartnerinnen am Münchner „Centralbahnhof“ präsent sein wollte. Sowohl evangelische als auch katholische Christinnen kooperierten bei der Bahnhofsmission von Anfang an. Damals wie heute gab es zwar je einen katholischen und einen evangelischen Träger, doch die ökumenische Zusammenarbeit im Dienst der Klientinnen war von Anfang an gewährleistet.
Seit dem 28. Januar 1897 ist die Bahnhofsmission München aktiv. Zunächst engagierten sich 17 Frauen ehrenamtlich jeden Tag von 8:30 Uhr bis 21 Uhr. Als „Büro“ der Bahnhofsmission fungierte ein Tisch mit verschließbarer Schublade in der Wartehalle für die 3. Klasse. Auf diesen gemeinsamen Dienst beider Konfessionen wiesen Plakate in den Waggons der 3. Klasse hin. Erst 1914 gab es einen eigenen Kiosk für die Bahnhofsmission.
Zum „Mädchenschutz“ kamen nach und nach weitere Aufgaben. Seit Beginn des Ersten Weltkriegs mussten Verwundete begleitet, später Hungernde und Kranke versorgt werden. Zur Zeit der Hyperinflation 1923 bot die Bahnhofsmission eine Suppenküche und andere Formen der Notversorgung. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren in München nur noch rund 40 Prozent der Gebäude intakt. Die Züge konnten nur noch bis München-Laim fahren und mussten dort wenden. Deshalb begann die Arbeit der Bahnhofsmission 1945 in einem angemieteten Raum in Laim, wo Tee gekocht sowie Brot und Medikamente verteilt wurden. Später zog die Bahnhofsmission in einen ausgedienten Luftschutzbunker, den ihr die Bahn überließ. Seit langem hat die Bahnhofsmission nun ihre Räume am Gleis 11.
In den 1950-er Jahren übernahm die Bahnhofsmission München im Auftrag der Landeshauptstadt die Funktion eines Wochenend-Sozialamts für Problemfälle, wenn alle anderen Behörden geschlossen hatten. In den 1960er- und 1970-er Jahren kamen immer mehr Gastarbeiter am Münchner Hauptbahnhof an. Ab den späten 1970-er Jahren reisten auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ein.
Nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ gehörten immer mehr Menschen aus Osteuropa zu den Besucherinnen und Besuchern der Bahnhofsmission. Darunter waren zahlreiche Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem früheren Jugoslawien, das gerade in Einzelstaaten zerfiel. Viele wollten in München bleiben und sich eine Existenz aufbauen. Etlichen gelang dies. Aber viele osteuropäische Menschen waren arbeitslos, ohne Wohnsitz und ohne Anrecht auf Sozialhilfe.
Seit den 1980-er Jahren stieg die Zahl obdachloser Menschen in München dramatisch an. Nicht erst dadurch wurde deutlich, dass die Arbeit der Bahnhofsmission eine seismografische Frühwarnfunktion für die Gesellschaft insgesamt innehat. Denn Themen am Bahnhof, die zunehmend mehr Menschen betreffen, sind in der Regel bald darauf im gesamtgesellschaftlichen Leben bedeutsam.
Markant in Erinnerung bleiben die Tage im September 2015 nach der Öffnung der Grenzen der Bundesrepublik für eine große Menge syrischer und anderer Geflüchteter. Die meisten von ihnen kamen am Münchner Hauptbahnhof an. Wochenlang wurden die Menschen an schnell aufgebauten Tischen mit Essen, Getränken, Kleidung und Drogerieartikeln versorgt. Die Bahnhofsmission war immer mit dabei.
In den letzten Jahren kamen zunehmend mehr Münchnerinnen und Münchner in die Bahnhofsmission, die oft noch eine eigene Wohnung hatten, aber am unteren Rand des Existenzminimums lebten. Außerdem kamen vermehrt psychisch auffällige Personen. In der Corona-Pandemie war die Bahnhofsmission eine besonders wichtige Anlaufstelle für Menschen am Rande der Gesellschaft.
Und nun, in ihrem Jubiläumsjahr 2022, ist die Bahnhofsmission München intensiv mit der Betreuung von Geflüchteten aus der Ukraine befasst, zusätzlich zur Versorgung aller anderen Hilfesuchenden. Sicher ist: Der Bedarf an dieser Einrichtung bleibt auch nach 125 Jahren bestehen.
Wir sind sehr dankbar für die vielen vielen Taschen mit Reiseproviant, die die Bahnhofsmission München erreicht haben.
Allerdings ist seit einigen Tagen die Versorgung am Hauptbahnhof München mit einem Catering rund um die Uhr sichergestellt und wir benötigen keinen Reiseproviant mehr zugunsten der Flüchtenden. Auch mit Hygieneartikel und „Babyartikel“ sind wir momentan bestens ausgestattet.
Allerdings werden in den Notunterkünften, in denen die Menschen aus der Ukraine untergebracht sind, dringend Sachspenden benötigt. Die Landeshauptstadt München hat eine Sammelstelle in der Kleinen Olympiahalle eingerichtet. Nähere Auskünfte finden Sie unter https://stadt.muenchen.de/infos/ukraine.html
Wir freuen uns weiterhin über Geldspenden, mit denen wir unbürokratisch und flexibel Menschen aus der Ukraine – auch in der näheren Zukunft – helfen oder auch Sachmittel zielgerichtet einkaufen können.
Herzlichen Dank für Ihre großzügige und großartige Spendenbereitschaft in den letzten Tagen.
Gerade in dieser besonderen Zeit wünschen wir Ihnen gesegnete Festtage und ein gesundes, gutes und glückliches Neues Jahr 2022!
Das Team der Bahnhofsmission München
Erstmals in der bald 125-jährigen Geschichte der Bahnhofsmission München wird am 24. Dezember ein ökumenischer Weihnachtsgottesdienst gefeiert. Bisher waren die Gottesdienste abwechselnd von der evangelischen und katholischen Kirche gestaltet worden. Zelebranten des ökumenischen Gottesdienstes werden Thorsten Nolting, evangelischer Pfarrer und Vorstandssprecher der Diakonie München und Oberbayern, und der katholische Priester Augustinus Bauer sein, der Präses des Caritasverbands der Erzdiözese München und Freising ist sowie Pfarrer in München-Nymphenburg. Der Gottesdienst findet am 24. Dezember um 16 Uhr in der früheren Schalterhalle des Hauptbahnhofs statt. Dieser Ort biete Platz für viele Teilnehmende, erklärt Bettina Spahn, die katholische Leiterin der Bahnhofsmission München. Ihre evangelische Kollegin Barbara Thoma ergänzt, die frühere Schalterhalle sei gut belüftet und zugleich überdacht, so dass ein geschützter Raum vorhanden sei.
Vier Trompeter werden den Gottesdienst musikalisch begleiten. Das Weihnachtsevangelium wird durch-gehend in deutscher Sprache vorgelesen. Nach einigen Versen werden auch Passagen ins Englische, Franzö-sische, Spanische, Russische, Polnische und Bulgarische übersetzt. So wird die internationale Botschaft der Geburt Jesu deutlich. Der ökumenische Weihnachtsgottesdienst wird ca. 45 Minuten lang dauern. Gefeiert wird unter Einhaltung der Mindestabstandsregeln. Dabei müssen alle Teilnehmenden eine FFP2-Maske tragen.
Nach dem ökumenischen Weihnachtsgottesdienst bietet die Bahnhofsmission an Gleis 11 Bewirtung und kleine Geschenke für Menschen an, die kein Zuhause haben.
Die Firma Micron hilft in München Menschen in Not. Markus Balb, Sven Piatkowski und Stefanie Pache besuchten die Bahnhofsmission, um sich über die Hilfe vor Ort zu informieren. Auf dem Bild überreicht Markus Balb, Geschäftsführer der Micron Semiconductor Deutschland GmbH den Scheck an Bettina Spahn, Leiterin der Bahnhofsmission sowie Andrea Thiele, Leiterin des Ressorts Caritas und Beratung beim Erzbistum München und Freising, die den Kontakt hergestellt hatte. DANKE für diese überaus großzügige Spende an die Caritas und die Bahnhofsmission! Ein Teil des Geldes wird für die umfangreiche Notversorgung an Gleis 11 verwendet.
Anlässlich ihres 151. Geburtstages gedenken wir heute Ellen Ammann, der Gründerin der Bahnhofsmission München. Es ist uns eine Ehre, ihr bedeutendes Erbe weiter zu führen.
Im Zuge der Fußball Europa Meisterschaft 2021 haben wir eine großzügige Spende von der Stiftung „Die Mannschaft“ des Deutschen Fußball-Bunds erhalten.
Die Unterstützung geht zugunsten unserer Notversorgung und ermöglicht es, unser niedrigschwelliges Angebot im gewohnten Umfang aufrecht zu erhalten.
Den Fans ist es aktuell möglich auf der zugehörigen Spendenhomepage den Betrag aufstocken und mit ihrer Interaktion in den sozialen Medien zusätzlich zu erhöhen. Eine großartige Idee, wie wir finden!
Von ganzen Herzen Dankeschön an die deutsche Nationalmannschaft für diese tolle Aktion!
“Du kannst Dich impfen lassen – auch ohne festen Wohnsitz, ohne Krankenversicherung oder ohne Papiere.” Heute hatten 100 Menschen die Gelegenheit am Gleis 11 bei der Bahnhofsmission niederschwellig eine Impfung von Johnson & Johnson zu bekommen. Vielen Dank an die Stadt München, die beiden Impfteams und alle Mitarbeiter*innen, die gemeinsam für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben.
Ein Jahr mit Corona – vor einem Jahr startete der erste Lockdown. In unserem Jahresbericht schauen wir zurück – viel Spaß beim Lesen!
Den Jahresbericht finden Sie hier.
Ein herzliches Dankeschön an die Koch-Ebersperger-Stiftung und Christian Ude für das Spenden von FFP2 Masken! Damit können wir sicher stellen, dass alle Menschen rechtzeitig einen Zugang erhalten – auch Menschen in prekären Lagen.
Alle Jahre wieder….. so auch in diesem besonderen Jahr haben wir von unseren Nachbarn, dem Sofitel München, unseren Christbaum geschenkt bekommen.
Herzlichen Dank !
Viele Pakete, Briefe und Überweisungen haben uns in der Adventszeit erreicht.
Ein herzliches Vergelt’s Gott allen Spender*innen die sich an unsere diesjährigen Adventsaktion beteiligen.
Auch im Lockdown sind wir weiter da wie immer – heute hatten wir Besuch aus der Kinderwelt Grasbrunn .
Die Kinder haben im Advent Mützen und Schals für unserer Besucher*innen gestrickt. Eine tolle Aktion! Vielen herzlichen Dank!
„Und heute bitten wir ganz besonders für all jene Menschen um die wir uns gesorgt haben, die gestorben sind, die sich zum Teil auch das Leben selbst genommen haben. Schenke ihnen Angenommen sein und Frieden. Sei auch bei all jenen, die meinen, versagt zu haben und tröste alle, die sich Vorwürfe machen oder sich schuldig fühlen.“
Bei einem ökumenischen Gottesdienst gedachten wir heute der verstorbenen Obdach- und Wohnungslosen. Die Namen von 90 Verstorbenen wurden verlesen und für jeden von ihnen eine Kerze entzündet und eine weitere Kerze für alle unbekannt Verstorbenen Obdach- und Wohnungslosen.
Danke an alle Organisatoren: Der Evangelisch-Lutherische Dekanatsbezirk München, der Pfarrverband Mariahilf und St. Franziskus, der Katholische Männerfürsorgeverein München e. V., das Evangelische Hilfswerk München, der Sozialdienst katholischer Frauen München e.V., die Benediktinerabtei St. Bonifaz, IN VIA München e. V., die Bahnhofsmission München, die Initiative für Menschen ohne Obdach e. V. sowie die Schwestern und Brüder vom hl. Benedikt Labre e.V.
Wir danken allen bisherigen Spendern und Spenderinnen von Mund-Nasen-Masken, sei es Einmalmasken oder auch die ungezählten selbst genähten Stoffmasken. Dank Ihrer Unterstützung konnten schon über 7.000 Masken an wohnungslose und bedürftige Menschen ausgegeben werden.
Aufgrund der weiter bestehenden Ansteckungsgefahr und der Tragepflicht bleibt die Nachfrage jedoch unverändert hoch und wir freuen uns weiterhin über Maskenspenden.
Schon im Juni überreichten Phrakhru Withet Thammarangsi, Hauptabt des thailändischen Tempels – Wat Thai in München Giesing zusammen mit Frau Nishaya Devakula,
Ehegattin des thailändischen Generalkonsuls, sowie Herrn Kamrob Palawatwichai, dem stellvertretenden Generalkonsul eine Spende von 700 Stoffgesichtsmasken an Barbara Thoma, Leiterin der Evangelischen Bahnhofsmission am Hauptbahnhof und an die Obdachlosenhilfe für Frauen mit oder ohne Kinder KARLA 51 in der Karlstraße.
Mit dieser großzügigen Spende unterstützt die Thailändischen Gemeinde in Deutschland den Kampf gegen die Verbreitung von COVID-19. Die Masken wurden von einer Fabrik in Thailand hergestellt und dem Königlich-Thailändischen-Generalkonsulat in München zur Weitergabe zugunsten der thailändischen Gemeinde und bedürftiger Menschen in Deutschland gespendet.
Täglich kommen bis zu 700 Personen – zum Teil mehrmals – täglich zur Bahnhofsmission und bitten um Unterstützung.
Aktuell brauchen wir dringend Schlafsäcke.
Für unsere Notversorgung sind wir auch sehr dankbar für finanzielle Spenden, um Hygieneartikel und Kaffee einkaufen zu können.
Mit dem „Lavendel“ kann die Bahnhofsmission München seit April Frauen in akuten Notlagen eine Übernachtungsmöglichkeit bieten, sie mit dem Notwendigsten versorgen und pädagogisch beraten und betreuen. Die Bahnhofsmission München ist die niedrigschwelligste soziale Einrichtung in München. Sie ist rund um die Uhr geöffnet – an 365 Tagen im Jahr. Der Schutzraum der Bahnhofsmission steht Reisenden sowie allen Frauen – und bei Bedarf auch ihren Kindern – in sozialen Schwierigkeiten oder Krisen zur Verfügung. Für Frauen in Not ist die Bahnhofsmission nachts oft der einzige Ort, an dem sie aufgenommen werden. Schon lange bietet die Bahnhofsmission München diesen Frauen Schutz und Ruhe in den Nachtstunden zwischen 21:30 Uhr und 07:00 Uhr sowie ein Clearinggespräch am nächsten Morgen. Im Jahr 2019 gab es 1212 Übernachtungen in der Bahnhofsmission, davon 123 Kinder. Bettina Spahn, Leiterin der Katholischen Bahnhofsmission im München erklärt: „Frauen in Notlagen und Umbruchsituationen sowie Frauen, die seelisch oder körperlich sehr krank und instabil sind, können nicht mehr die nötigen selbstständigen Schritte gehen, um ihre Situation zu verbessern.“ Diese Frauen brauchen eine sichere Übernachtungsmöglichkeit, einen
Tagesaufenthalt, sowie die Sorge um ihre Grundbedürfnisse wie Hygiene, Essen und Kleidung. Spahn ist überzeugt: „Erst wenn das gewährleistet wird, ist pädagogische Arbeit sinnvoll und möglich, in der wir gemeinsam mit den Frauen die Situation klären, sie beraten und zu weiteren Einrichtungen vermitteln, die ihnen langfristig helfen.“
Ihre Kollegin Barbara Thoma, Leiterin der Evangelischen Bahnhofsmission, unterstreicht: „Diese Arbeit ist mit dem Regelangebot der Bahnhofsmission München nur teilweise leistbar. Es war daher dringend notwendig, die bestehende Lücke zu füllen.“ Das soziale Hilfesystem werde nun ergänzt und gleichzeitig entlastet; das neue Angebot tritt nicht in Konkurrenz zu bereits bestehenden niedrigschwelligen Angeboten. Ihre Kollegin Spahn ergänzt: „Seit Anfang April können wir in einer fußläufig zur Bahnhofsmission gelegenen Pension ein Vierbettzimmer für die in Not geratenen Frauen zur Verfügung stellen.“ Ein zusätzliches Kontingent von 20 pädagogischen Stunden ermögliche eine intensivere Betreuung und Begleitung in der Stabilisierungs- und Klärungsphase sowie die Zusammenarbeit mit kooperierenden Einrichtungen. Spahn und Thoma sind froh, dass die notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt wurden und bedanken sich bei der Erzdiözese München und Freising für die zweijährige Finanzierung des Angebots. Gefreut hat die beiden Leiterinnen auch, dass
die Stiftung München die Innenausstattung bezahlt hat und dass viele Spenderinnen und Spender bereits zweckgebundene Mittel für die neue Unterbringungseinrichtung zur Verfügung gestellt haben.
mk online hat einen lesenswerten Beitrag über den 29-jährigen Fabian Klever Juca Vivar aus Ecuador geschrieben, der bis August die Bahnhofsmission in seinem Freiwilligendienst unterstützt. Den Beitrag finden Sie hier:
Herzliche Ostergrüße aus der Bahnhofsmission München!
Ostern findet statt auch in dieser besonderen Zeit!
Wir bedanken uns sehr herzlich für die große Unterstützung in den vergangenen Wochen und auch für die vielen Spenden zu Ostern!
Alles Gute und bleibt gesund!
Das Team der Bahnhofsmission München
Dank der Ökumenische Nothilfe der Caritas München und der Diakonia hat sich die Anzahl der Menschen, die die Notverpflegung der Bahnhofsmission in Anspruch nehmen, wieder normalisiert. Zur Stärkung wird nun in der Regel Brot, Äpfel, Tee und Kaffee ausgegeben – aufgrund der Situation nur „to go“.
Dadurch sind wieder Kapazitäten für Beratungen für alle Menschen in Not frei geworden. Die Bahnhofsmission München ist wie immer durchgehend als Anlauf- und Vermittlungsstelle geöffnet; ebenso steht der nächtliche Schutzraum für Frauen offen.
Das Team der Bahnhofsmission hält weiterhin rund um die Uhr am Gleis 11 ihr umfängliches Angebot vor, um alle die Hilfe suchen und vor allem die Ärmsten mit dem Notwendigsten zu versorgen. „Für diese Menschen brechen wegen Corona jeden Tag weitere Hilfsangebote weg, weil immer mehr Einrichtungen schließen oder ihr Angebot auf Telefon-oder Onlineberatungen umstellen. In Abstimmung mit der Landeshauptstadt München versuchen wir diese Lücke so gut wie möglich zu füllen und die Menschen aufzufangen“, sagt Bettina Spahn, Leiterin der Katholischen Bahnhofsmission in München. „Der existentielle Bedarf ist sehr hoch“, betont ihre Kollegin Barbara Thoma, Leiterin der Evangelischen Bahnhofsmission. „Die Anzahl der Menschen, die wegen Essen und Kleidung zu uns kommen hat sich verdoppelt.“
Aktuell kommen täglich rund 600 Menschen zur Bahnhofsmission. Aber auch der Beratungsbedarf verändert sich. Grundverunsicherung und Zukunftsangst, Krisen sowie Wohnungslosigkeit und finanzielle Notlagen sind dabei häufige Themen. Beide Leitungen betonen: “Wir sind sehr dankbar für die große Spendenbereitschaft und wir werden auch weiterhin auf finanzielle Unterstützung unserer Arbeit angewiesen sein.” „Das Engagement der Mitarbeiter*innen ist unglaublich. Sie leisten in diesen Wochen Schwerstarbeit. Alle geben ihr Äußerstes, um die zusätzliche Not zu lindern.“
Die bisherige Arbeit der Bahnhofsmission macht keine Pause. Das Team hilft in gewohnter Weise durch Notversorgung, Beratung, Clearing und Vermittlung. Dazu kommt jetzt viel zusätzliche Arbeit, weil viele Partner, an die die Bahnhofsmission als erste Anlaufstelle weitervermittelt hat, inzwischen eingeschränkt erreichbar sind. Zum Beispiel hat die Bahnhofsmission inzwischen die Auszahlungen aus dem Allgemeinen Notlagenfond der Erzdiözese München übernommen, da die Fachstellen keinen Kundenverkehr mehr anbieten. Zudem sind viele Menschen, die bisher schon in Not waren, durch die Corona-Krise extrem verunsichert. Erfreulicherweise melden sich derzeit viele Münchner Bürger*innen, die helfen wollen. Aktuell hat die Bahnhofsmission keinen Bedarf an zusätzlichen Ehrenamtlichen, Spenden sind aber sehr willkommen.
Die Leiterinnen Bettina Spahn und Barbara Thoma und ihr Team bei der Bahnhofsmission senden an ihre Klient*innen die unmissverständliche Botschaft: „Wir sind fest entschlossen weiter zu machen. Wir werden weiter für die Ärmsten und Schutzbedürftigen in der Stadt da sein. Das alles wäre nicht möglich ohne das großartige Engagement unserer Haupt- und Ehrenamtlichen. Allen in der Bahnhofsmission ist inzwischen klar: „Wir haben hier einen Marathon vor uns und keinen Sprint. Alle müssen mit ihren Kräften haushalten, damit wir für unsere Klient*innen da sind, solange die Krise dauert und darüber hinaus.“
Dankbar sind die beiden Leiterinnen der Bahnhofsmission für den Rückhalt durch ihre Träger sowie für die gute Zusammenarbeit und die unbürokratische Hilfe von der Landeshauptstadt München.
Wir freuen uns mit unserer Fachberatungsstelle personell und inhaltlich die Arbeit von D3 und Bahnhofsmission zu vernetzen. So gehen der Caritasverband, sowie dessen Fachverbände IN VIA, KMFV und SkF neue Wege, um einen Raum im Bahnhofsviertel zu schaffen, wo Menschen nicht verdrängt werden, und gleichzeitig niedrigschwellige Beratung und Hilfe für die angeboten wird, die sonst nicht erreicht werden.
Ob das Wetter, die Öffnungszeiten von Ämtern oder Stellenangebote: Das Internet versorgt uns in Sekundenschnelle mit wichtigen Informationen. Aber was, wenn man keinen Zugang zum Netz hat? Gerade für Wohnungslose ist es das Fenster zur Welt.
„Es ist komplett kaputt“, seufzt Peter, der in Wirklichkeit anders heißt. Sein Handy sei ihm ein paar Mal heruntergefallen, erzählt er. Das Display-Glas des alten Samsung-Smartphones ist gleich mehrfach gesprungen, sodass er nur mit Mühe etwas auf dem Bildschirm entziffern kann. Für ein neues Gerät fehlt ihm das Geld, denn das ist ohnehin knapp.
Peter lebt seit einigen Wochen auf der Straße. Jetzt sitzt er in der Bahnhofsmission und lädt sein Handy, denn ein bisschen was kann es noch: Whatsapp-Nachrichten empfangen zum Beispiel. Zweimal am Tag muss es an den Strom, die Kälte schadet dem Akku. In der Bahnhofsmission gibt es Mehrfachstecker, so können mehrere Wohnungslose ihre Geräte gleichzeitig aufladen.
Internet zu haben, ist heutzutage kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, auch und gerade für Menschen, die auf der Straße leben. „Handys sind sehr zentral“, sagt etwa Barbara Thoma, die Leiterin der evangelischen Bahnhofsmission. „Damit kann man Kontakt halten zur Familie, zur Außenwelt, auch zu Ämtern.“ Die meisten Menschen, die in die Bahnhofsmission kommen, haben ein Handy. Viele von ihnen besitzen ein einfaches Modell, mit dem man nur telefonieren kann. Aber manche haben auch ein Smartphone. „Es ist das Fenster zur Welt“, so Barbara Thoma.
Ein Fenster zur Welt, das vielen Wohnungslosen verschlossen bleibt. Oft fehlt nicht nur das Geld für ein halbwegs funktionstüchtiges Gerät, sondern auch für ein Guthaben zum Telefonieren und Surfen. Immerhin: Durch die weitestgehende Abschaffung der sogenannten Störerhaftung ist es einfacher geworden, ein offenes WLAN zu betreiben. Zuvor haftete ein WLAN-Betreiber, wenn beispielsweise über sein WLAN Urheberrechte verletzt wurden. Seit der Gesetzesänderung gibt es für alle, die ein offenes WLAN betreiben möchten, mehr Rechtssicherheit – und damit auch mehr offene WLANs.
Davon profitieren auch Wohnungslose, die solche offenen Netze mitverwenden können. Offene WLANs, sei es von Kommunen, Cafés, Kultureinrichtungen wie beispielsweise dem Gasteig in München oder von Privatpersonen, etwa im Rahmen der Freifunk-Initiative, helfen dabei, den digitalen Graben zumindest ein wenig zuzuschütten.
Für Wohnungslose wäre es auch wichtig, wenn nicht alles digitalisiert würde, was digitalisiert werden kann. Manche Städte verzichten beispielsweise auf Fahrpläne aus Papier und übersehen dabei, dass nicht jeder ein Smartphone hat oder benutzen möchte. Der bekannte Technologie-Journalist Enno Park verweist zudem darauf, dass es darüber hinaus durchaus Sinn machen kann, analoge Angebote parallel zu den digitalen Angeboten zu unterhalten, da dies eine Gesellschaft widerstandsfähiger macht.
Im Klartext: Wenn der Handyakku leer ist oder das Internet zusammenbricht, ist man froh, wenn es noch Fahrpläne aus Papier gibt. Ein angenehmer Nebeneffekt: Der digitale Graben verliert an Bedeutung, wenn es genügend analoge Zusatzangebote gibt. Das hilft am Ende nicht nur Armen, Alten, Migranten und anderen Gruppen, die keinen oder nur wenig Zugang zum Netz haben, sondern allen.
2019 startete die Caritas die Kampagne „Sozial braucht Digital“ mit dem Ziel, ein Bewusstsein zu schaffen für die sozialen Aspekte des digitalen Wandels und mehr digitale Teilhabe zu ermöglichen. Laut Angaben der Wohlfahrtsorganisation sind zehn Millionen Menschen in Deutschland aus den unterschiedlichsten Gründen offline.
Dabei spielen nicht nur finanzielle Hürden eine Rolle, sondern auch, dass manches Altersheim immer noch kein Internet hat und manche Apps und Webseiten nicht barrierefrei sind. Umso wichtiger sind Initiativen wie „Internet und Kaffeeklatsch für Senioren“, wo Schüler ältere Menschen an die Digitalisierung heranführen.
„Es gibt kein Bewusstsein dafür, dass diese Menschen genauso teilhaben wollen, wie wir auch. Und dass sie eben Internet und Gerätschaften brauchen, um ihr Leben zu organisieren.“ Bettina Spahn, Leiterin der katholischen Bahnhofsmission München
Es braucht also ein größeres gesellschaftliches Bewusstsein für die Tatsache, dass Zugang zum Netz eine Notwendigkeit ist, um sich am kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Leben zu beteiligen. Jeder kann dabei selbst etwas tun, um den digitalen Graben ein wenig einzuebnen. „Wenn wir bei den Spendenwünschen sagen, dass wir Ladekabel oder Powerbanks benötigen, dann stößt das immer noch eher auf Erstaunen“, sagt Bettina Spahn. Also: Alte Ladekabel und Smartphones gehören nicht in den Müll. Es gibt genügend Menschen, die solche Dinge noch gebrauchen können.
Text: BR
Um den Beitrag auf der Webseite des BR zu hören, klicken Sie hier.
Wir bedanken uns ganz herzlich für die vielen Spenden und alle Unterstützung im vergangenen Jahr, auch besonders in der Advents- und Weihnachtszeit. Wir wünschen ein gutes und friedliches neues Jahr!
Das Team der Bahnhofsmission München
Anlässlich des „Tag des Ehrenamts“ am 12.12.19 lud die Landtagspräsidentin Ilse Aigner zwei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen der Bahnhofsmission in den Bayer. Landtag ein. Dort durften sie einen beeindruckenden und wertschätzenden Vormittag verbringen.
Foto: Bildarchiv Bayerischer Landtag, Foto Rolf Poss
Danke an alle, die in der ersten Adventswoche unsere Türöffneraktion unterstützt und mit ihren vielen Spenden geholfen haben. Die Sachspenden werden wirklich dringend gebraucht und wir erleben jeden Tag dankbare Besucher, die sich über Ihre zahlreichen Spenden freuen . Einige Türchen sind noch zu öffnen. Wir sind gespannt…….
Konkret sozial: Saubere Toiletten – auch für diejenigen, die nicht das nötige Kleingeld haben. Wir haben uns lange dafür eingesetzt, dass in einer reichen Stadt wie München auch arme Menschen Zugang zu kostenlosen Toiletten haben. Der Kampf hat sich gelohnt. Seit einigen Tagen können wir bei der Bahnhofsmission München auch hier weiterhelfen.
Aus aktuellem Anlass müssen wir wieder vor nicht autorisierten Spendenaktionen im Namen der Bahnhofsmission warnen!
An verschiedenen Orten in München, wie Weihnachtsmärkte, werden Passanten, meist von zwei jungen Frauen, angesprochen und um Spenden für „die Suppenküche am Gleis 11“ gebeten. Es gibt keine Verbindung zu unserer Einrichtung und es handelt sich um einen Betrugsversuch. Bitte informieren Sie die Polizei!
Kaum ist das Oktoberfest vorbei, steht schon wieder die Adventszeit vor der Tür. So fühlt es sich zumindest für die meisten Münchner an, sobald die Lebkuchen wieder im Supermarkt Einzug halten und die Theresienwiese scheinbar nahtlos für das Winter-Tollwood vorbereitet wird. Viele denken in dieser „staaden Zeit“ an die Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen und fragen uns, wie sie uns weiter helfen können.
Unter dem Motto „Türöffner für die Bahnhofsmission sein“ können Interessierte jeden Tag eine gute Tat zugunsten der Hilfesuchenden in unserer Einrichtung vollbringen.
Hinter den 24 Türchen unseres Adventskalenders stehen 24 Sachleistungen, die am jeweiligen Tag an die Bahnhofsmission München gespendet werden können und die wir direkt an unsere Besucher verschenken. Dabei freuen wir uns über die Gesamtspende für einen Tag genauso wie über die Übernahme eines Teils.
Sie können sich hier auf unserer Webseite vorab über die verschiedenen Spendenaufrufe informieren und sich jederzeit mit Fragen per E-Mail an uns wenden.
Sollten Sie Interesse haben unsere Einrichtung vorab persönlich näher kennenzulernen, laden wir Sie herzlich zu zwei Informationsabenden bei uns am Gleis 11 ein. Am 13. und 14. November um jeweils 18:00 Uhr berichten unsere Leitungen über die vielfältigen Tätigkeitsbereiche der Bahnhofsmission und geben einen Einblick in unser Arbeitsumfeld und den Hilfebedarf unserer Klientinnen und Klienten.
Ein kleiner Tipp zum Schluss: Zusätzlich zu unseren ganz besonderen Türchen zaubern frische Zitrusfrüchte und selbstgebackene Plätzchen unseren Besucherinnen und Besuchern jederzeit ein Lächeln auf die Lippen.
Auf dem Rückweg von der Amazonassynode in Rom legten fünf Bischöfe aus Ecuador in München einen Zwischenstop ein. So freuten wir uns zusammen mit unserem ecuadorianischen Freiwilligendienstleistenden Fabian sehr über den Besuch, sowie das große Interesse an unserer Arbeit und den angeregten Austausch.
Unter dem Motto „Begegnung stiften. Bahnhofsmission“ laden wir am 27.04.2019 von 11 Uhr bis 16 Uhr ans Gleis 11 und in unsere Räume ein.
Bei Lifemusik bieten wir Cocktails und Speiseeis an.
Wer mag kann sich „unter Palmen“ photographieren lassen.
Unsere Räume stehen allen Interssierten und Besuchern offen und wir freuen uns darauf, über unsere Arbeit und unser Angebot zu informieren.
Aus aktuellem Anlass müssen wir wieder dringend vor nicht autorisierten Spendenaktionen im Namen der Bahnhofsmission warnen!
An verschiedenen Orten im Münchner Innenstadtbereich werden Passanten, meist von zwei jungen Frauen, angesprochen und um Spenden für „die Suppenküche am Gleis 11“ gebeten. Es gibt keine Verbindung zu unserer Einrichtung und es handelt sich um einen Betrugsversuch. Bitte informieren Sie die Polizei!
Dringend benötigen wir gerade Schlafsäcke und Unterwäsche für Frauen und Männer. Wir freuen uns über Sachspenden oder auch über finanzielle Zuwendungen zu diesem Zwecke.
Im Namen unserer Gäste sagen wir herzlichen Dank für jede Unterstützung.
Bahn – Azubis verkauften Krapfen an ihre Kollegen und Kolleginnen zugunsten der Bahnhofsmission München
Eine tolle Idee und eine sehr gelungene Aktion!
DANKE für die gute Kooperation mit der Deutschen Bahn! Das hat Zukunft!
Wir freuen uns sehr über die große Spende die wir dank der erfolgreichen Versteigerung des sog. Verspätungsschals“ erhalten werden. So ist die Finanzierung unseres Glasfaseranschlusses gesichert und in der Bahnhofsmission wird es in Zukunft kostenfreies WLAN für ALLE sowie eine belastbare Internetverbindung geben. Danke der kreativen Strickerin, danke ihrer Tochter für die pfiffige Idee der Versteigerung und danke dem Team DB digital, das den Betrag ganz zum Schluss sogar noch verdoppelt hat.
Mitarbeitende, Patienten und deren Angehörige des Helios-Klinikums München West erfüllten Wünsche von 33 Gästen der Bahnhofsmission München
Bei Kaffee und Kuchen fand am 17.01. die Übergabe in der Cafeteria des Helios-Klinikum statt. Stellvertretend nahmen drei der Beschenkten die Geschenke, zusammen mit den Praktikantinnen und den Leiterinnen der Bahnhofsmission, vom Klinikgeschäftsführer Florian Aschbrenner und seinen Mitarbeitenden entgegen.
Jeder Wunsch wurde erfüllt: Sei es ein Gutschein für Lebensmittel oder Kleidung, Streifenkarten, Schuhe, Kopfhörer oder ein Halsband für den Hund. Die Beschenkten freuen sich sehr; auch über die Qualität der Geschenke und über das großzügige „ein bisschen mehr“!
Wir danken allen Schenkerinnen und Schenkern und dem Helios-Klinikum für die gelungene Aktion!
Aus aktuellem Anlass müssen wir dringend vor nicht autorisierten Spendenaktionen im Namen der Bahnhofsmission warnen!
Auf verschiedenen Weihnachtsmärkten im Münchner Innenstadtbereich werden Passanten, meist von zwei jungen Frauen, angesprochen und um Spenden für „die Suppenküche am Gleis 11“ gebeten. Es gibt keine Verbindung zu unserer Einrichtung und höchstwahrscheinlich handelt es sich um einen Betrugsversuch.
Sollte Sie von Personen angesprochen werden, die angeben Spenden zu sammeln, lassen Sie sich unbedingt ein Berechtigungsschreiben oder einen Spendenausweis zeigen. Zudem tragen Mitarbeitende der Bahnhofsmission zum Spendensammeln immer unsere charakteristischen blauen Westen.
In der Adventszeit erreichen uns viele Spenden und Unterstützungsangebote. Sie freuen uns, da Probleme, Mangel und Armut keine Feiertage kennen und auch keinen Urlaub machen. Unsere Tür steht auch während der Weihnachtstage immer offen!
Diesem Umstand haben wir es auch zu verdanken, dass das Friedenslicht aus Bethlehem seinen ersten Stopp in Deutschland bei uns am Gleis 11 macht. Seit vielen Jahren empfangen wir früh morgens das Licht in unseren Räumlichkeiten, noch bevor es den Weg zum Dom antritt. Die daran entzündete Kerze erleuchtet dann in den Wochen vor Weihnachten den Aufenthaltsraum für unsere Besucherinnen und Besucher und ist für den ein oder anderen ein dringend benötigter Hoffnungsschimmer.
DANKE für Ihre Hilfe und für Ihre Bereitschaft, die Schattenseiten des Lebens zu sehen und zu teilen!
Jede Frau und jeder Mann kann sich an die Bahnhofsmission München wenden, zu finden am Gleis 11 des Hauptbahnhofs. Ein Team mit 14 hauptamtlichen und 150 ehrenamtlichen Mitarbeitenden arbeitet rund um die Uhr für die Besucher mit ihren unterschiedlichen Anliegen und Fragen.
Viele von ihnen befinden sich in existentiellen und sozialen Notlagen. Manche sind obdachlos, suchtkrank, leiden unter körperlichen und/oder seelischen Beschwerden, leben am Existenzminimum, haben Schwierigkeiten mit Behörden oder haben in Deutschland keinen Anspruch auf Sozialleistungen oder Unterbringung. Aber es kommen auch Menschen, die nicht mehr alleine weiterwissen und eine Unterstützung möchten.
Ein offenes Ohr, etwas zu essen und zu trinken, eine Aufenthaltsmöglichkeit in einem beheizten und sicheren Raum. All diese Grundbedürfnisse versucht die Bahnhofsmission tagtäglich aufzufangen und zu befriedigen.
Tagsüber können sich die Besucherinnen und Besucher im Aufenthaltsraum bei einer Tasse Tee und einem Schmalz- oder Margarinebrot stärken und ausruhen. In den Beratungsbüros klären die Mitarbeitenden die verschiedenen Anliegen, prüfen Ansprüche, vermitteln an die zuständigen Fachstellen und Ämter und helfen unbürokratisch in den verschiedenen Notlagen: Sei es die Vermittlung eines Schlafplatzes, ein Rückkehrticket zum Heimatort, im Notfall die Ausgabe von Kleidung oder Hygieneartikeln, ein MVV-Ticket zum Konsulat, ein Telefonat ins Heimatland, eine kleine finanzielle Unterstützung oder einfach nur mal Zuhören.
In der Nacht wird die Bahnhofsmission zu einem Schutzraum für Frauen und deren Kindern, falls sich keine andere Notschlafstelle für sie findet. Auch manche alleinreisende Frau verbringt die Nacht lieber in der Bahnhofsmission, als sich alleine am Bahnhof aufzuhalten. Für mobilitätseingeschränkte Menschen, ältere Reisenden, alleinreisende Kinder und alleinreisende Eltern mit kleinen Kindern bietet die Bahnhofsmission auf dem Bahnhofsgelände kostenlose Umsteigehilfen an.
Seit 6 Jahren werden im Angebot Kids on Tour alleinreisende Kinder zwischen 6 und 14 Jahren zu festgelegten Zeiten von ehrenamtlichen Mitarbeitenden auf den Strecken München – Berlin und München – Köln begleitet. Die Organisation geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn.
Im Jahr 2017 wurden über 108.000 Kontakte gezählt. Der täglich geöffnete Aufenthaltsraum wurde 106.000mal aufgesucht. Über 23.500 Beratungen (täglich rund 66) wurden durchgeführt. Im Schutzraum übernachteten 891 Frauen und 153 Kindern. Das Angebot Kids on Tour nutzten 1.125 Kinder. Es wurden 2.212 Umsteigehilfen durchgeführt.
Die Bahnhofsmission München ist eine enge Kooperation der Evangelischen und der Katholischen Bahnhofsmission, die sich im Dienst der Menschen am Bahnhof versteht. Sach- und Geldspenden an die Bahnhofsmission ermöglichen viele der Unterstützungsleistungen.
Autorin
Barbara Thoma
Einrichtungsleiterin – Evangelische Bahnhofsmission München
Erschienen in
Nachrichten der Evang. Lutherischen Kirche (Heft 4/18)
Bericht vom 07.11.2018, 19:00 Uhr
Online bis 07.11.2019
Im sozialen Bereich sind Kirchen und Staat in Bayern eng verbunden. Der Staat profitiert bei Kinderbetreuung, Altenpflege oder Bahnhofsmissionen von kirchlichen Strukturen und engagierten Ehrenamtlichen. Ist der Staat Nutznießer der Kirchen?
Film – 6 Minuten
BR-Mediathek